
Die Weihnachtszeit ist Ende zu und bietet den perfekten Zeitpunkt, um Revue passieren zu lassen wie nachhaltig Adventskalender eigentlich sind. Jeden Tag ein Türchen öffnen – das steigert viel vielen die weihnachtliche Vorfreude! Ob mit Schokolade gefüllt, Spielzeug oder Kosmetik-Artikeln, die Auswahl ist riesig.
Die Schokoladen-Variante liegt eindeutig auf Platz 1, doch können wir diese Freude auch ohne schlechtes Gewissen genießen?

Adventskalender im Nachhaltigkeits-Check
Der WWF hat einen Adventskalender Nachhaltigkeitscheck gemacht und die der größten deutschen Schokoladenhersteller der fünf wichtigsten Supermärkte und Discounter, die der zwei wichtigsten Drogerieketten in Deutschland, sowie Kalender aus der Naturkostbranche verglichen. Insgesamt wurden 13 Adventskalender getestet!
Geachtet wurde welche kritischen Rohstoffe (Kakao, Palmöl und Kokosöl) in der Schokolade enthalten sind und ob diese nachhaltig sind. Wichtiger Aspekt dabei war die Transparenz.
Wie leicht können Verbraucher:innen herausfinden ob und mit welchen Nachhaltigkeitszertifizierungen die verwendeten Rohstoffe zertifiziert sind.
Drei Adventskalender haben grünes Licht bekommen!
Grünes Licht haben nur die Kalender bekommen, die ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Kakao, Palm- und Kokosöl enthalten und auf denen dies auch transparent draufsteht.
Bei dem Test wurden Bio, Fairtrade, Rainforest Alliance, UTC certified (Kakao) und RSPO (Palmöl) miteinbezogen.
Wichtig war auch ob der zertifizierte Rohstoff im Endprodukt enthalten ist oder nur über einen Mengenausgleich oder Massenbilanz eingesetzt wird.
Fazit des Tests
Nur drei Adventskalender haben grünes Licht bekommen! Dm bio, GEPA und Rosengarten Naturkost.
Die anderen geprüften Kalender nutzten entweder Mengenausgleich bei den eingesetzten Rohstoffen oder kommunizierten nicht transparent genug.
Tipps für einen nachhaltigen Adventskalender
- Kaufe einen Bio-Adventskalender oder achte auf zertifizierte Rohstoffe. Bei Kakao auf Siegel wie UTZ Certified, Fairtrade und Rainforest Alliance und bei Palmöl neben Bio und Fair auf RSPO.
- Wie wäre es mit einem selbst gemachten Adventskalender? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: zum Beispiel ein Adventskalender für gemeinsame Unternehmungen oder jeden Tag ein Witz per E-Mail.
- Wenn du deine Adventskalender selbst mit Schokolade befüllst, achte auch auf Initiativen, bei denen die Wertschöpfung vor Ort stattfindet, d.h. die Schokolade wird in den Anbauländern selbst hergestellt, z.B. Fairafric oder Paccari.

Wie nachhaltig sind Kakao, Palmöl und Kokosöl eigentlich?
Kakao ist für 40 bis 50 Millionen Menschen weltweit eine wichtige Einkommensgrundlage und viele von ihnen leben aufgrund schlechter Vermarktungsbedingungen unterhalb der Armutsgrenze.
Wir als Verbraucher:innen sollten bei dem Einkauf auf bestimmte Siegel wie Bio, UTZ Certified, Fairtrade und Rainforest Alliance achten.
Palmöl wird heute vor allen in Indonesien und Malaysia angebaut. Seit 1990 hat sich die Anbaufläche weltweit auf mittlerweile rund 20 Millionen Hektar fast verdreifacht! Der Anbau von Ölpalmen geht leider immer wieder und immer noch mit Menschenrechtsverletzungen sowie sozialen Missständen auf den Plantagen einher. Wälder werden gerodet, um Anbauflächen zu schaffen – wertvolle Arten, darunter der Orang-Utan, verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Zudem belasten Pestizide Mensch und Natur. Um den negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen des Palmölanbaus entgegen zu wirken wurden zahlreiche Nachhaltigkeitsstandards und freiwillige Zertifizierungssysteme ins Leben gerufen. Der WWF fordert, dass Unternehmen sofort auf 100 Prozent zertifiziertes Palmöl umsteigen und ihre Lieferketten nachhaltig überprüfen. Verbraucher:innen können bewusster konsumieren und auf zertifizierte Produkte – am besten Bio oder im konventionellen Bereich zumindest RSPO – zurückgreifen.
Kokosöl wird am Weltmarkt teuer gehandelt, bei den Kleinbauer:innen kommt davon aber nicht viel an. Während 1990 weltweit noch auf knapp 10 Millionen Hektar Kokospalmen angebaut wurden, sind es heute mehr als 12 Millionen Hektar. Auch Kokosöl kann fair und bio hergestellt werden, Verbraucher:innen können auf diese Siegel sowie auf das Siegel der Rainforest Alliance achten.