Türchen 16

Erinnert ihr euch noch an Isas spannendes Projekt aus Türchen 5 ? Sie hat noch mehr zu erzählen! Lest selbst:

Heute möchten wir von einer aufregenden und turbulenten Reise in die Antarktis berichten. Genauer gesagt von einer wissenschaftlichen Expedition, die uns mit vielen Höhen und Tiefen konfrontiert hat und uns gleichzeitig gezeigt hat, wie wichtig ein starkes Team ist. Und damit auch perfekt zum Motto des Adventskalenders „Gemeinschaft“ passt. Kommt mit auf diese faszinierende Reise!

Die Vorbereitungen für die wissenschaftliche Expedition in die Antarktis begannen bereits vor eineinhalb Jahren. Es war ein mühsamer und zeitaufwendiger Prozess, den wir aber mit viel Engagement und Leidenschaft gemeistert haben. Im Juli wurde ein großer Container aus Deutschland verschifft, damit alle unsere wissenschaftlichen Vorhaben auf der Forschungsstation optimal funktionieren können. Auch das war ein logistisches Meisterwerk, die nur im Team funktionieren konnte. Da es in der Antarktis nicht möglich ist, einzukaufen und Ersatzteile zu besorgen, war dies von großer Bedeutung und musste optimal vorbereitet und durchdacht werden.

Am 10. Dezember starteten wir schließlich in Hamburg und verbrachten vier Tage in Puntas Arenas im Süden Chiles, um die letzten organisatorischen Dinge zu organisieren. Dort holten wir Polarausrüstung vom INACH (Institut Antarctica Chile) ab, nahmen an einem Kurs über Verhaltensregeln in der Antarktis teil und lernten unsere Kooperationspartner kennen, mit denen wir viel im Austausch waren und an der Planung des Projekt gearbeitet haben.

„BASE PROD: JULIO ESCUDERO INSTITUTO ANTARCTICO CHILENO

In Puntas Arenas wurden wir laufend von der Ungewissheit über unsere Abreise in die Antarktis begleitet. Es hieß, dass es jederzeit losgehen könnte, sobald wir in Chile angekommen waren, also mussten wir jederzeit bereit sein.

Die letzten Kisten brachten wir mit dem Flugzeug, da im Sommer viel Equipment für andere Forschungsreisen benötigt wurden und daher nicht mit dem Container transportiert werden konnten. Dies bedeutete zusätzlichen Stress und Aufregung, da wir bis zum Schluss nicht wussten, ob der Zoll reibungslos funktionieren würde und wieder viel logistische Arbeit nötig war. In Chile erfuhren wir dann während der Vorbereitung der Kisten, dass diese aus Platzgründen im Flugzeug nicht mitgenommen werden konnten. Das stellte unser Team erneut vor große Herausforderungen. Wir öffneten die Kisten und priorisierten, was unverzichtbar war und was im schlimmsten Fall zurückgelassen werden konnte. Nach viel Schweiß, Anstrengung und Überlegung packten wir um und verteilten alles auf unser ohnehin sehr begrenztes Gepäck. Einiges mussten wir in Punta Arenas zurücklassen.

Auch die Information über unseren Abflug war bis zuletzt unsicher, da sich das Wetter schnell ändern kann. Als dann endlich feststand, dass wir am 15. Dezember starten würden und die Chancen gut standen, war die Aufregung groß. Uns wurde bewusst, dass es nun wirklich bald losging. Um 4 Uhr morgens standen wir auf, um die letzten Sachen zu packen und machten uns mit all unserem Gepäck auf den Weg zum Flughafen. Endlich ging es los!

Das Team war komplett, einschließlich der beiden Wissenschaftler*innen vom chilenischen Antarktis Institut. Schon als wir an Bord gingen, konnten wir kaum glauben, was gerade passierte und wohin die Reise gehen würde. Es war fantastisch, diese Emotionen von Stress und Erschöpfung bis hin zu Freude und absoluter Aufregung mit dem Team teilen zu können. Denn wir drei waren noch nie auf einer Expedition in die Antarktis.

Der erste Blick auf die unbeschreibliche Landschaft und das erste Eis hat uns alle Sorgen vergessen lassen und uns für die harte Arbeit bis hierher belohnt. Wir kamen gut an, bezogen unsere Zimmer, richteten unsere Labore ein und lernten die anderen Forscher*innen auf der Station kennen. Bald werden wir euch in weiteren Artikeln über die ersten Tage auf der Station, den Alltag dort, den Ablauf eines Arbeitstages und unseren wissenschaftlichen Messungen berichten.

Bis dahin senden wir euch herzliche Weihnachtsgrüße aus der Antarktis von Lina, Jens und Isabell + Pinguine 🙂