Spannendes über Kängurus (Fantastische Fakten)

Kängurus gibt es nur in Australien. Doch nicht nur das macht sie einzigartig. Sie verfügen noch über andere Superlative und spannende fantastische Fakten! Welche das sind, erfährst du in dieser Folge der Fantastischen Fakten. Viel Spaß beim Erkunden!

Nur in Down Under

Australien ist der einzige Kontinent, auf dem Kängurus in der Natur vorkommen (inklusive einiger Inseln wie z.B. Tasmanien). Das hängt mit der besonderen Geschichte des Kontinents und dessen Isolation seit Millionen von Jahren zusammen, aber auch mit der Entwicklung und Anpassung der Tier- und Pflanzenwelt an die spezfischen Bedingungen in Australien – also mit Evolution und Geographie gleichermaßen.

In diesem Video erfährst du genaueres (Dauer 2:36 Min, deutsche Sprache, Untertitel vorhanden):

Aber das war nicht immer so! Vor 135 Millionen Jahren gab es auch auf allen anderen Kontinenten noch Beuteltiere. Im Laufe der Zeit wurden sie jedoch aus den anderen Kontinenten verdrängt, weil dort Säugetiere besser an die Lebensbedingungen angepasst waren. In Australien gab es dagegen kaum Konkurrenz.

Lebensräume

Kängurus gehören zur Klasse der Säugetiere und dort zur Familie der Beuteltiere und sind in verschiedenen Lebensräumen anzutreffen. Sie bewohnen sowohl tropische Regenwälder, Busch- und Grasländer sowie Steppen und Wüsten. Auch hier zeigt sich: Die einzelnen Arten kommen super mit verschiedenen Umgebungen zurecht.

ein gräuliches Känguru in einer Steppenlandschaft

Es gibt über 70 verschiedene Känguru-Arten. / © pen_ash, pixabay.com

Große Artenvielfalt

Übrigens gibt es auch beim Känguru verschiedene Arten und zwar über 70 verschiedene! „Känguru“ ist also definitiv nicht gleich „Känguru“. Es gibt Baumkängurus, Bürstenkängurus, Kaninchenkängurus, und auch Wallabies, Wallaroos, Filander und Quokkas zählen zu den Kängurus.

Die Arten unterscheiden sich teils deutlich. Es gibt Arten, die sind so klein wie Kaninchen und wiegen nur wenige Kilogramm. Andere werden über 1,80 Meter groß und rund 90 kg schwer. Die meisten Känguru-Arten hüpfen, doch das Baumkänguru z.B. kann auf Bäume und Felsen klettern.

ein rötliches Känguru mit einem Jungtier im Buschland

Das Rote Riesenkänguru ist das größte Beuteltier der Welt. / © Pierre Rigou, pixabay.com

Das Rote Riesenkänguru hat sogar einen Rekord inne: Es ist das größte Beuteltier der Welt. Kein Wunder, denn es kann bis zu 2,20 Meter (männliche Exemplare) groß werden und lebt in der Wüste und Halbwüste.

Auch Männchen des Grauen Riesenkängurus können über 2 Meter erreichen.

Das kleinste Känguru ist das Moschusrattenkänguru. Es wird nur ca. 35 Zentimeter groß und bringt 350 Gramm auf die Waage.

Übrigens: In Australien leben etwa 24 Millionen Menschen und Schätzungen gehen davon aus, dass es etwa doppelt so viele Kängurus gibt!

Ernährung

In vielen Regionen Australiens ist es sehr heiß und vorallem auch trocken. Da ist es ganz praktisch und überlebenswichtig, dass Kängurus mehrere Monate am Stück ohne Wasser auskommen können.

Große Kängurus ernähren sich ausschließlich von Pflanzen, viele davon sind hart und faserig. Kleinere Känguru-Arten ernähren sich mitunter auch von Würmern oder Käfern.

Nahaufnahme eines Kängurus

Die meisten Känguru-Arten sind Pflanzenfresser. / © Xi Serge, pixabay.com

Gekonnte Weitspringer

Kängurus verfügen über kräftige Hinterbeine. Die Vorderbeine sind dagegen nur wenig ausgeprägt.

Mit den Hinterbeinen gelingt es den Kängurus, große Sprünge zu machen: Riesenkängurus können bis zu 3 Meter hoch und in einem einzigen Sprung eine Distanz von 9 Metern überwinden! Dabei werden sie bis zu 60 km/h schnell.

In den Hinterbeinen haben Kängurus besonders elastische Bänder. Bei der Landung werden die Bänder gespannt und bringen den Körper beim Absprung wieder nach vorne. Der Schwanz dient Kängurus dazu, die Balance zu halten.

Mit diesen großen Sprüngen sind sie gut an die Landschaft in Australien angepasst. Denn in vielen Gegenden in Australien ist es sehr karg und Tiere müssen große Distanzen zurücklegen, um an Nahrung zu gelangen.

Das Hüpfen verbraucht weniger Energie als andere Fortbewegungsformen und geht relativ schnell.

Einmal Nachwuchs bitte!

Kängurus werden lebend geboren. Bei der Geburt sind sie winzig klein: Gerade einmal 2 Zentimeter messen sie! Kein Wunder, denn sie kommen bereits nach 30-40 Tagen auf die Welt. Bei ihrer Geburt wiegen sie gerade einmal ein Gramm, sind nackt und blind.

Die Känguru-Babys klettern nach der Geburt sofort in den schützenden Beutel der Mutter und saugen sich an der Zitze fest. So sind sie auch bei den großen Sprüngen ihrer Mutter sicher und geschützt und können im Beutel heranwachsen.

Junge Kängurus leben bis zu 8 Monate im Beutel ihrer Mutter – den übrigens nur die weiblichen Tiere haben.

Natürlich scheiden die Jungtiere in der Zeit im Beutel auch Kot aus. Doch was passiert damit? Um den Beutel sauber zu halten, öffnen die Känguru-Mütter den Beutel von Zeit zu Zeit mit den Vorderpfoten, stecken ihren Kopf hinein und lecken ihn sauber.

Ein junges Känguru neben seiner Mutter

Ein junges Känguru bleibt etwa 8 Monate im Beutel der Mutter. / © pen_ash, pixabay.com

Sind die Jungen schon größer, sitzen sie nicht mehr ständig im Beutel. Dann tollen sie draußen herum und kommen immer dann zurück in den Beutel, wenn sie Hunger haben. Das geschieht so lange, bis die Jungen entweder keinen Platz mehr im Beutel der Mutter haben oder sie von der Mutter endgültig hinausgeworfen werden.

Eine Känguru-Mutter kann bis zu drei Jungtiere gleichzeitig versorgen: Eines als Embryo, eines im Beutel und ein weiteres außerhalb des Beutels. Und auch wenn sich die Mutter schon kurz nach der Geburt wieder paart, verläuft die Entwicklung des nächsten Embryos verzögert. Er kommt erst zur Welt, wenn das ältere Geschwister den Beutel der Mutter verlassen hat.

In Australien werden junge Kängurus übrigens „joey“ genannt.

Kulturelle Bedeutung

Für die Menschen in Australien haben Kängurus auch eine große kulturelle Bedeutung. Seit Jahrtausenden sind Kängurus Nahrungsquelle der Aborigines und spielen eine große Rolle in ihrer Kultur. Doch nicht nur das: Kängurus sind auch Wappentier, sie zieren Münzen, Gefahrenschilder und schmücken den Twitter-Account der Turismusbehörde Australiens.

Quellen

Mitchell Symons: „Verrückte Fakten aus dem Tierreich“, Ravensburger-Buchverlag 2013

ARD Alpha: „Australiens Wappentier: Kängurus – geliebt, gehasst, gejagt“, unter https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/kaenguru-beuteltier-australien-wallaby-nationaltier-100.html (Zugriff am 22.10.2025)

Bundesamt für Naturschutz: „Lexikon: Beuteltiere“, unter https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/zum-lesen/tiere/saeugetiere/beuteltiere.html (Zugriff am 22.10.2025)

Lucky Kangaroos: „Was ist ein Känrugur?“, unter https://luckykangaroos.de/was-ist-ein-kaenguru/ (Zugriff am 22.10.2025)

Stephanie Steppacher auf einem Trike

Stephanie

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