Bestimmt kennst du den ökologischen Fußabdruck. Aber hast du auch schon einmal vom Wasserfußabdruck gehört? In diesem Tipp der Woche erfährst du, was das ist – und was du tun kannst, um ihn zu reduzieren und nachhaltiger zu leben.

Egal, was wir tun – fast immer hinterlassen wir Spuren. / ©
Friedhelm Brandenburg, pixabay.com
Wir hinterlassen Spuren
Egal was wir tun, bei fast allem hinterlassen wir Spuren. Wenn wir ein T-Shirt tragen, war für die Herstellung eine ganze Menge Wasser notwendig und zudem musste die Baumwolle auf dem Feld bewässert werden.
Wenn wir Gemüse essen, wurde das Feld ggf. bewässert. Wenn wir ein Schnitzel verspeisen, hat nicht nur die Kuh getrunken, sondern sie wurde mit Soja gefüttert (und das wächst auf Feldern, die mit Pestiziden behandelt wurden, für deren Herstellung sehr viel Wasser notwendig ist).
Wenn wir auf unser Handy schauen, wurde in dessen Herstellung und bei der Förderung der einzelnen Rohstoffe viel Wasser verbraucht.
Kurz: Überall war Wasser notwendig. Bei den einen Dingen mehr, bei anderen weniger. (Falls du hier noch tiefer einsteigen möchtest, schau am besten in die Story zum „virtuellen Wasser“.)
Im heutigen Tipp der Woche erfährst du also: Was kann man eigentlich dagegen tun? Wie kann man seinen Wasserfußabdruck möglichst gering halten?

Unser Wasserfußabdruck ist weit mehr als das, was zu Hause aus dem Wasserhahn kommt. / ©
Mariya Muschard, pixabay.com
Ganz schön viel!
Ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland verbraucht pro Tag rund 5.300 Liter Wasser. Und wie du vielleicht schon ganz richtig vermutest: Nur einen kleinen Bruchteil davon brauchen wir zum Trinken, Kochen, Putzen oder Duschen – nämlich etwa 124 Liter/Person und Tag.
Weitaus größeren Einfluss hat unser Konsum und unsere Ernährung.

Big Points beim Wasserfußabdruck: Konsum und Ernährung / ©
Pascal König, pixabay.com
Das kannst du tun
Um deinen Wasserfußabdruck zu reduzieren, kannst du an verschiedenen Stellen ansetzen:
Konsum
Wieder ein neues T-Shirt, eine neue Jeans, ein weiteres Accessoire? Wenn du auf deinen Wasserfußabdruck achten möchtest, nutze lieber das, was du schon zu Hause hast – das ist die nachhaltigste Möglichkeit. Egal ob Kleidung, Material für dein Hobby, Elektrogeräte oder Dekokram.
Weitere Möglichkeiten sind: leihen, tauschen, gebraucht kaufen.
Denn viele Geräte braucht man nur selten, z.B. Waffeleisen, Bohrmaschine, Säge, Partyzelt, … – Frag einfach mal Freund:innen, Nachbarn oder halte im Baumarkt nach Leihangeboten Ausschau. Auch viele Büchereien und andere Initiativen bieten inzwischen eine „Bibliothek der Dinge“ an, über die man verschiedenes ausleihen kann – oft sogar kostenlos bzw. für sehr wenig Geld!

Fahrräder, Bücher, Bohrmaschine: Vieles kann man ausleihen. / ©
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Bei Kleidung lohnt sich ein Tauschkreisel mit Freund:innen, ein Flohmarkt in der Schule oder im Stadtviertel – oder du wirst kreativ und peppst deine Teile mit etwas Stofffarbe, bunten Bändern oder was dir sonst noch einfällt auf!
Das eignet sich auch super, um Kleidung zu reparieren und so länger zu nutzen. Schau z.B. mal in diesen Tipp der Woche, wie du mit visible Mending tolle Effekte erzielen kannst!
Und egal ob Kleidung, Elektrogeräte oder Schuhe – wenn etwas kaputt ist, denk zukünftig als erstes daran, wie du es reparieren kannst. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Kleidung kannst du vielleicht noch selbst reparieren, bei Elektrogeräten kannst du z.B. nachforschen, wann und wo das nächste Repair-Cafe stattfindet.

Reparieren spart Ressourcen und Geld. / ©
Sabine Schulte, pixabay.com
Ernährung
Achte darauf, dass dein Obst und Gemüse möglichst aus der Region kommt – und dass du das isst, was gerade Saison hat. Auch Bioprodukte helfen, das Wasser zu schonen. Und falls du bei Edeka einkaufst: Bei den Bioprodukten der Edeka-Eigenmarken überprüft der WWF Wasser- und Sozialkriterien, die über das Biosiegel nicht abgedeckt werden.
Am meisten Wasser (und auch CO2) kannst du aber einsparen, wenn du kein oder nur sehr wenig Fleisch und Milchprodukte zu dir nimmst. Leg also öfter mal einen vegetarischen oder veganen Tag ein und mach auch deiner WG, deinen Freunden oder deiner Familie pflanzliches Essen schmackhaft!
Falls du auf der Suche nach neuen Ideen bist: Kennst du schon die Rezeptsammlung des WWF?

Regional, saisonal, bio und überwiegend pflanzlich lautet die Devise. / ©
Sabrina Ripke, pixabay.com
Nimm ggf. auch deine Lebensmittelabfälle ins Visier. Wenn du regelmäßig Lebensmittel wegwirfst, überarbeite deine Planung und dein Einkaufsverhalten. Friere übrige Lebensmittel lieber rechtzeitig ein oder teile sie mit anderen, z.B. beim nächsten Fairteiler.
Direkter Wasserverbrauch
Neben dem virtuellen Wasser, also dem Wasser, das nicht direkt bei uns zu Hause verbraucht wird, spielt aber natürlich auch das Wasser eine Rolle, das bei uns aus dem Hahn kommt.
Hier einige Tipps, wie du deinen direkten Wasserverbrauch senken kannst:
Stell die Waschmaschine nur an, wenn sie wirklich voll ist. Wähl möglichst niedrige Temperaturen, das Eco-Programm (falls vorhanden) und verzichte auf Vorwäsche.

Waschmaschine erst anschalten, wenn sie wirklich voll ist, spart Wasser und Strom. / ©
Fritze, pixabay.com
Dusche anstatt zu baden, und dusche kurz – wenn du dich einseifst, sollte kein Wasser laufen. Und falls ihr noch keinen habt: Stattet eure Dusche und eure Wasserhähne mit Sparduschköpfen aus! Das senkt den Wasserverbrauch um bis zu 50%, ohne dass du es merkst!
Wenn du von Hand spülst, dann nie unter fließendem Wasser – nutze lieber eine Schüssel oder das Spülbecken. Und die Spülmaschine solltest du ebenfalls nur anschalten, wenn sie wirklich voll ist.
Quellen
WWF Deutschland: „Wasser: Kostbares Gut“ vom 19.9.2025, unter https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/wasser-kostbares-gut (Zugriff am 27.10.2025)
WWF Deutschland: „Deutschland verbraucht dreimal jährlich den Bodensee“, vom 25.6.2020, unter https://www.wwf.de/themen-projekte/fluesse-seen/wasserverbrauch/wasser-fussabdruck (Zugriff am 27.10.2025)

