Der Eisfisch (Fantastische Fakten)


Eigentlich müsste ihm das Blut gefrieren: Der Eisfisch lebt im Südpolameer, wo es eisig kalt ist. Warum er dennoch überleben kann und welche weiteren fantastischen Fakten es über ihn zu berichten gibt, erfährst du in dieser Folge der fantastischen Fakten.

Lebensraum

Der Eisfisch lebt in einer Umgebung, die wenig einladend ist: Er lebt in den Gewässern rund um die Antarktis, also in polaren Gefilden. Andere Fische halten es dort kaum aus – das Wasser ist einfach zu kalt. Im Winter beträgt die Wassertemperatur um die Antarktis ca. -1,9°C, also unter dem Gefrierpunkt. Da der Salzgehalt bei 3,2 liegt, gefriert das Wasser dort erst bei -2,0°C.

Und solange das Meer nicht gefroren ist, leben dort Eisfische.

Arten

Eisfische teilen sich in 16 Arten, die je nach Art zwischen ca. 20 und 75 cm groß werden.

Zoologisch werden Eisfische übrigens „Channichthyidae“ genannt und sie gehören zur Ordnung der Barschartigen.

ein heller Fisch mit großem Maul
Der Eisfisch kann in eisigen Gewässern überleben. / Bild von
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Überlebenskünstler

Wie aber gelingt es dem Eisfisch, in einer so kalten Umgebung zu überleben? Müsste ihm nicht das Blut gefrieren? – Nein, denn er hat sich angepasst und Möglichkeiten gefunden, mit den polaren Temperaturen zurecht zu kommen.

Eisfische haben einen ganz raffinierten Trick entwickelt. Eigentlich bilden sich in Körperflüssigkeiten (z.B. Blut) ab 0°C Eiskristalle. Die Eiskristalle sprengen Zellen und Gefäße, das Lebewesen stirbt.

Nicht so beim Eisfisch: Er hat ein körpereigenes Frostschutzmittel! Das sind Proteine, die eine Anti-Frost-Wirkung haben. Entsteht irgendwo im Körper des Eisfisches ein Eiskristall, lagern sich dort sofort die Anti-Frost-Proteine aus Eiweiß und Zucker ab und sorgen dafür, dass der Eiskristall nicht wächst. Egal ob im Blut oder in einer Körperzelle.

Und noch etwas macht das Blut der Eisfische einzigartig: Sie sind die einzigen Wirbeltiere, die kein Hämoglobin haben. Das ist der Bestandteil des Blutes, der das Blut normalerweise rot färbt und den Sauerstoff transportiert.

Schaut man also das Blut von Eisfischen an, ist es nicht rot, sondern durchsichtig!

Dass Eisfische kein Hämoglobin haben und dadurch Sauerstoff nicht im Blut binden können, hat noch eine Reihe weiterer Folgen: Eisfische haben einen niedrigeren Stoffwechsel als andere Fische. Ihr Herz schlägt langsamer, ist aber im Vergleich zu Fischen mit Hämoglobin größer und pumpt stärker. Und sie haben mehr Blut als andere Fischarten.

Zudem sind Eisfische dadurch „blasser“ als andere Fische – und damit gleichzeitig auch gut getarnt.

Bedrohungen

So interessant Eisfische als Lebewesen und für die Forschung sind, sie sind auch bedroht.

Zum einen sind sie durch den Klimawandel gefährdet. Eisfische sind an sehr niedrige Wassertemperaturen angepasst. Erhöhen sich diese durch den Klimawandel, wird das für sie lebensbedrohlich.

Eine weitere Bedrohung ist die Fischindustrie. Einige Arten gelten derzeit als deutlich überfischt, seitdem sie vorallem in den 1960er Jahren stark befischt wurden.

Quellen

Deutschlandfunk Nova: „Eisfische: Leben in lebensfeindlicher Umgebung“ vom 23.6.2021, unter https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/eisfische-in-der-antarktis-leben-in-lebensfeindlicher-umgebung (Zugriff am 29.10.2025)

Tierenzyklopädie: „Eisfische (Channichthyidae)“, unter https://www.tierenzyklopaedie.de/eisfische/ (Zugriff am 29.10.2025)

Bildquelle: https://4.bp.blogspot.com/-IK048r2Y07g/XMYYOqEuaJI/AAAAAAAAKD0/jc3MfiSDV18c6gP8gM_3j1K014GtiynAACLcBGAs/s1600/csm_0225eisfisch-neu_a235177125.jpg (Zugriff am 29.10.2025)

Stephanie Steppacher auf einem Trike

Stephanie

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