
Wusstest du, dass heute Weltfischereitag ist? Wir wollten diesen Tag heute nutzen, um auf das anhaltende Problem der Überfischung und ungewollten Beifang aufmerksam zu machen.
Obwohl es kurz vor 12 ist werden die Weltmeere immer weiter befischt und vor allem der Beifang spielt hierbei eine große, zerstörerische Rolle!
Wir können etwas dagegen unternehmen! Am Ende dieser Story erfährst du wie.

Fakten
Zu Beginn der Story gibt es ein Paar Fakten, die dir einen Überblick über die aktuelle Situation geben sollen:
- Global sind 31% der Fischbestände überfischt und 58% bis an die Grenze befischt. Im Mittelmeer sind sogar 80% der Fischbestände überfischt.
- Illegale und unregulierte Fischerei könnte in naher Zukunft bis zu 26 Millionen Tonnen und damit ungefähr 30% des gesamten, weltweiten Fischfangs ausmachen
- 38 Millionen Tonnen Beifang pro Jahr. Das entspricht etwa 40% des weltweiten Fischfangs
- Durchschnittlich werden weltweit pro Jahr und pro Kopf 20 kg Fisch gegessen – fast doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren.
- Mehr als die Hälfte der Fisch-Importe stammt aus Entwicklungsländern.
- In Deutschland werden 86% des konsumierten Fisches importiert.
Das Problem der Überfischung
Fast überall wird heute mehr Fisch gefangen als natürlich nachkommt. Um auch in Zukunft noch Fisch kaufen zu können und langfristig die Lebensgrundlage der Menschen zu sichern, die auf Fisch als Nahrungsgrundlage angewiesen sind, muss die globale Fischerei unbedingt nachhaltiger werden!
Heutzutage wird mehr Fisch aus dem Meer geholt, als nachhaltig wäre und das ist für die Gesundheit der Ozeane ein großes Problem.
Die Lebensräume und biologische Vielfalt im Meer geraten unter Druck und die Widerstandskraft der Ozeane schrumpft.
Zerstörerische Fischereimethoden
Grundschleppnetze sind riesengroß und arbeiten sich durch den Meeresboden. Mit einem einzigen Netz können ganze Unterwasserlebensräume wie ausgedehnte Kaltwasserkorallenriffe zerstört werden.
Es gibt noch weitere Fangmethoden, die erhebliche Risiken für die Lebensräume und die dort lebenden Organismen bergen.
Illegale Fischerei
Der weltweite Fang aus illegaler Fischerei beträgt laut Schätzungen bis zu 26 Millionen Tonnen Fisch jährlich!
Damit steht die IUU-Fischerei (IUU = illegal, undokumentiert, unreguliert) an sechster Stelle auf der Liste der gewinnbringendsten Formen internationaler Kriminalität und das hat weitreichende Folgen.

Das Problem des Beifangs
Schätzungen zufolge ertrinken weltweit rund 300.000 Wale und Delfine pro Jahr in Fischernetzen!
Auch zahllose Schildkröten und Seevögel verenden dadurch jedes Jahr, da sie sich in den Netzen verheddern. Auch große Mengen an Fischen verenden in den Netzen als Beifang.
Schuld sind vor allem die Fangmethoden ohne Rücksicht auf Verluste. Mehr Infos dazu findest du hier!
Doch was ist mit Beifang eigentlich gemeint?
Zum Beifang zählen alle Fische und Meerestiere, die unbeabsichtigt im Netz landen.
Fische, die nicht gewollt werden enden dann als sogenannte Rückwürfe, sie werden also wieder ins Meer geworfen, überleben dies aber in der Regel nicht.
In der EU ist diese Rückwurf-Praxis seit 2019 verboten, hier müssen die Fischer an Land bringen, was sie gefangen haben. Dadurch sollen sie motiviert werden, Beifang zukünftig zu vermeiden.
Wie sieht die Zukunft aus?
Es ist auf jeden Fall notwendig faire Bedingungen für Fische und Fischer:innen zu schaffen! Diese sollte für einzelne Fischbestände innerhalb des Fischereimanagements in Europa in so genannten Mehrjahres-Plänen umgesetzt werden.
Außerdem muss ein globales Abkommen zur Beendigung schädlicher Fischereisubventionen abgemacht werden!
Bereits im Jahr 2021 wollten die WTO-Mitglieder ein globales Abkommen zur Beendigung schädlicher Fischerei-Subventionen abschließen, doch aufgrund der globalen Pandemie wurde die Entscheidung verschoben.
Es ist also wichtig bald zu handeln und das Problem in den Griff zu bekommen!
Das kannst du tun!
Du kannst vor allem helfen, indem du auf einen nachhaltigen Fischkonsum achtest. Hier hat der WWF einen Ratgeber erstellt, den du dir gerne einmal durchlesen kannst!
Am nachhaltigsten ist es allerdings gar keinen Fisch zu essen, bis sich die Meere erholt haben.
Du kannst außerdem im WWF Jugend Team Plastik und Meere aktiv werden und dich mit anderen vernetzen, deine Gedanken teilen und/oder eigene Aktionen planen!
Das Thema Überfischung ist ziemlich komplex und kann nicht im Rahmen von nur einer Story ausführlich erklärt werden.
Wenn du dich genauer informieren möchtest, schaue gerne in den unten stehenden Links vorbei. Dort findest du genauere Infos zu verschiedenen Themen wie illegale Fischerei, die gemeinsame Fischereipolitik in der EU oder Grundschleppnetze.
Quellen
Fischerei