Wie Ski fahren der Umwelt schadet

Bald beginnt wieder die Ski-Saison und mit ihr auch Bedrohungen für Tiere, Pflanzen und uns Menschen. Doch welche Schäden richtet der Wintersport an und was kann man tun, wenn man trotzdem Ski fahren möchte?
Manche Bergabschnitte sehen so aus als hätten man sie in eine Autobahn verwandelt. Für den Bau einer Skipiste werden kilometerweise Walt gerodet und Bäume samt Wurzeln herausgerissen. Manchmal werden sogar Felsen gesprengt und Flüsse umgeleitet. Aber nicht nur die Pisten, sondern auch Parkplätze, Totelanlagen und Lifte brauchen ihren Platz.

 

© Unsplash

 

Es kann zu Lawinen, Erdrutschen und Überschwemmungen kommen
Durch das sogenannte Planieren wird der Boden so verhärtet, dass er kein Wasser mehr aufsaugen kann. Und fließt der Regen nun einen Hang hinunter, nimmt er Erde mit sich, die Erosion und Schlammlawinen zur Folge haben kann.
Die Rodung der Wälder verstärkt diesen Effekt und vergrößert die Lawinengefahr im Winter.

 

Schneekanonen trocknen die Alpen aus
Vor allem in tiefer gelegenen Skigebieten fällt oft nicht genug Schnee, um Tourist:innen während der gesamten Saison eine befahrbare Piste zu bieten. Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad werde es bei etwa der Hälfte der Skigebiete in 28 europäischen Ländern ein hohes Risiko für Schneemangel geben wird.
Das hat zur Folge, dass Pisten immer häufiger künstlich mit Schneekanonen beschneit werden müssen. Doch diese verbrauchen viel Wasser und Energie und für den Betrieb müssen in Reichweite der Pisten eigene Speicherseen angelegt werden.
Pro Hektar wird bei der künstlichen Beschneiung jährlich etwa eine Million Liter Wasser verbraucht. Das entspricht dem Bedarf einer Großstadt wie Hamburg!
In den Alpen führen einige Flüsse schon bis zu 70 % weniger Wasser als vor der Einführung der Schneekanonen.

Schneekanone © Global Warming Images / WWF

 

Ski fahren beeinträchtigt Wildtiere und ihre Lebensräume
Dies geht vor allem an die Menschen, die abseits von der Piste fahren und in die Lebensräume der Wildtiere eindringen. Das hat verheerende Folgen:
Die meisten Tiere verlangsamen im Winter ihren Stoffwechsel und auch wenn sie keinen Winterschlaf halten benötigen sie ein stressfreies Leben damit sie die kalte Jahreszeit mir weniger Futter ohne Schaden überstehen.

Die Skifahrer:innen bemerken die Tiere meist gar nicht, versetzen sie aber unbewusst in Angst. Die Tiere flüchten und verlieren dabei wertvolle Energiereserven bis es zum Erschöüfungstod kommt.

Besonders betroffen sind Gämse, Steinböcke, Rehe, Rotwild, Schneehasen und viele Vogelarten.

Dazu kommt, dass Kunstschnee dichter ist als natürlicher Schnee ist und weniger Sauerstoff an die Erde gelangt. Das ist ein Problem für die ganze Vegetation unter der Schneedecke. Außerdem verursachen Schneekanonen ähnlich viel Lärm wie eine stark befahrene Straße und da sie meist abends zum Einsatz kommt, werden die Wildtiere in ihren Ruhephasen gestört.

 

Rehe im Schnee © GettyImages

 

Wie Ski fahren das Klima beeinflusst
Skifahrer:innen „leiden“ an den Folgen des Klimawandels, denn ihnen bleibt der Schnee weg! Und dennoch verursachen sie ihn zu einem großen Teil mit.
Der Sport hinterlässt einen riesigen Klima-Fußabdruck in den Bergen, da Schneekanonen, Skilifte und Hotelanlagen wahre Energiefresser sind.
Das Hauptproblem aber ist die An- und Abreise der Skitourist:innen, da die meisten nur für wenige Tage kommen und alle zu ähnlichen Zeiten mit dem Auto anreisen.
Die Alpen beispielsweise werden im Winter von Autolawinwn überrollt und von 45 bis 50 Millionen Tourist:innen im Jahr kommen gerade einmal 5% mit der Bahn!

 

Tipps für möglichst „nachhaltige“ Skiferien
Wirklich umweltfreundliches Skifahren gibt es nicht, es gibt aber einige Punkte, die man beachten kann, um die Umweltzerstörung durch den Wintersport zu verringern.

Wähle ein nachhaltiges Skigebiet

Einige Gebiete verzichten beispielsweise auf künstlich präparierte Pisten, bieten eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, nutzen regenerative Energien und bieten eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel an.

Außerdem lassen sie nur eine bestimmte Menge an Skifahrer:innen auf den Berg um eine Überfüllung zu vermeiden

In den Alpen haben sich 28 Ferienorte zu den Alpine Pearls zusammengeschlossen.

 

 

Reise umweltfreundlich an

Die Anreise mit der Bahn ist umweltfreundlich und entlastet das hohe Verkehrsaufkommen in den Bergregionen.

Außerdem ist es ökologischer eine ganze Woche am Stück in die Skiferien zu fahren als mehrmals für ein paar Tage.

 

Zertifizierte Unterkünfte wählen

Wie in allen anderen Reiseregionen auch, gibt es in Skigebieten Hotels und Unterkünfte, die umweltschonende Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören beispielsweise Energie- und Wassereinsparung, Abfallvermeidung und Ressourcenschonung.

Diese Unterkünfte lassen sich von unabhängigen Institutionen überprüfen und erhalten ein Siegel.

Dazu gehört zum Beispiel das Deutsche Zertifikat Viabono, das Österreichische Umweltzeichen, das Schweizer Lebel „Ibex fairstay“ oder die Blaue Schwalbe.

 

Auf den Pisten bleiben

Um die Wildtiere vor Gefahren zu bewahren, sollte man keine Touren abseits von Pisten, Loipen und Wegen unternehmen

 

Künstlich Beschneite Gebiete vermeiden

Diese Gebiete werden ganz klar erkennbar durch Schneekanonen rechts und links von den Pisten

 

Quellen:
https://blog.wwf.de/umweltfreundliches-skifahren/
https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/umweltfreundlich-reisen/skifahren-wintersport-mit-folgen