Türchen 7

Ein Gedicht über den nötigen Wandel in unserer Welt.

Wer bin ich?

 

Mir wird heiß und immer heißer

Ich verbrenne und brenne

Stehe in Flammen

 

Ich habe Schüttelfrost

Schwitze und schwitze

In Bächen und Fluten

 

Meine Lunge zerfällt

Ich kann nicht mehr atmen

Nur noch husten und keuchen

 

Ich ersticke, verbrenne, ertrinke

Und schreie um Hilfe

 

Man streitet über die richtige Medizin

– zu teuer soll sie nicht sein –

Und mir wird heiß und immer heißer

 

Löcher werden in meine Haut gerissen

Ich werde beklaut und bestohlen

Liege hustend am Boden

Vor meinen Ärzten

Den Göttern in weiß

 

Warum tut denn niemand was

Gegen diesen Rauch

Der in meine Lunge dringt

Mir die Sinne nimmt

 

Wieder streitet man über den Preis der Medizin

Helfen nicht alle, hilft nicht einer

Und mir wird heiß und immer heißer

 

Ich ersticke, verbrenne, ertrinke

Und helfen tut keiner

 

Wer bin ich? – Und wer bist du?

 

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Das alles mag jetzt etwas grausam klingen für die gemütliche Weihnachtszeit, in der wir uns befinden und das tut mir leid. Denn es spricht ja nichts dagegen, eine schöne Weihnachtszeit mit Plätzchen, Kerzen und Geschenken zu verbringen. Eines verwundert mich nur immer wieder: Wenn es um Weihnachten geht, sprechen wir jedes Jahr aufs Neue von Nächstenliebe und davon, denen, die uns lieb sind, eine besondere Freude zu machen. Nicht zuletzt, um uns bei ihnen für das zu bedanken, was sie im ganzen Jahr für uns tun, dafür, dass sie immer für uns da sind. Und dann liegt da sprichwörtlich jemand vor uns am Boden, kämpft mit einer Krankheit, die sicher nicht auf Fledermäuse zurückgeht, sondern ganz eindeutig auf uns alle und dem wir insgesamt mehr zu Dank verpflichtet sind als sonst irgendwem – und wir denken nicht einmal daran, in unserer Zeit der Nächstenliebe auch hier etwas zurückzugeben. 

Um auf das Thema der Wandelzeiten zurückzukommen: Hier scheint ein Wandel sehr dringend angebracht zu sein und er kommt nur langsam in Gang. Aber noch ist es nicht zu spät. Für ein „Danke“ ist es nie zu spät und auch die sprichwörtliche Medizin kann noch verabreicht werden – angefangen, mit ein wenig Rücksichtnahme in der Weihnachtszeit. Also lasst uns diese Weihnachtszeit alle gemeinsam so fröhlich und zugleich rücksichtsvoll wie möglich verbringen – auch viele kleine Schritte machen zusammen einen großen!

So schließe ich mit einem kleinen Adventsauftrag an alle, die Lust haben: Bedankt euch heute dreimal; bei einer Person der ihr dankbar seid, bei der Welt dadraußen, die uns dieses spektakuläre Leben schenkt und bei euch selbst – denn auch ihr habt es verdient, sowas von! 😉

 

Alles Liebe und einen schönen 07. Dezember wünscht

Luise


Eine Story von Luise

Luise schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community.

Falls du Fragen hast, schreib sie gerne als Kommentar unter diese Story!