Verpackungsgesetzesänderung, internationales Klimaschutzabkommen, Rio +20 Protokoll, EU- Meereswiederherstellungsverordnung, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie,… Einwegkunststoffverbotsverordnung
Begegnen dir diese Begriffe auch an den verschiedensten Stellen und du fragts dich: „Ver-was?“ Unter den sperrigen Ausrücken kann man sich oft schwer etwas vorstellen – außer, dass sie wohl etwas mit der Umwelt zu tun haben und dass irgendetwas erlaubt, verboten, vereinbart, oder geplant wurde, um die Natur zu schützen. Wenn dann noch der Satzzteil „…tritt in Kraft“ mit dabei steht, denke ich oft erfreut „super, ab dann wird sich also etwas ändern!“.
Aber bedeuten diese wirklich echte Verbesserung im Umweltschutz? Das Pariser Klimaabkommen zum Beispiel weckt für mich manchmal eher Frustration als Hoffnung, weil es sich oft so anfühlt, als würden Staaten ihre Ziele nicht ernst genug nehmen, selbst wenn sie international zugestimmt haben, ihren Beitrag an der Klimaerwärmung zu verkleinern. Welche „Kraft“ steckt also wirklich hinter solchen politischen Vereinbarungen?
Nun, zunächst einmal haben verschiedene politische Instrumente verschiedene Wirksamkeit. Das bedeutet, dass es einen Unterschied macht, ob etwas als Abkommen, Verordnung, oder Gesetz gilt. Vereinfacht gesagt sind Abkommen ‚lockerer‘ als Gesetze, ein bisschen wie ein Kompromiss, mit dem alle Beteiligten nach langen Verhandlungen mehr oder weniger einverstanden sind. Eine Verordnung ist eine konkrete Maßnahme, die ein Gesetz oder eine Richtlinie realisieren soll. Zum Beispiel gibt es seit 2021 die Einwegkunststoffverbotsverordnung, die vorgibt, welche Arten von Plastik in Deutschland nicht mehr verwendet werden dürfen. Ich erinnere mich noch gut an die Einwegplastikprodukte, wie Plastikgabeln, – Becher oder Eislöffel, die die Mülleimer in Parks überquellen ließen – ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen :). In 2022 wurde ein Plastiktütenverbot eingeführt, das die die Nutzung von sehr dünnen Plastiktüten eindämmt. Und seit 2025 hat die EU noch striktere Anforderungen an Verpackungen – diese treten aber erst ab August 2026 in Kraft. Die Beispiele zeigen, dass Gesetze und Verordnungen tatsächlich Effekt haben und immer wieder verbessert werden!
Ein besonders gutes Beispiel für die Wirksamkeit von politischen Maßnahmen ist das Montreal- Protokoll von 1987. Bei einer Konferenz in Montreal, Kanada, haben sich fast alle Staaten dazu verpflichtet, bestimmte gefährliche Chemikalien (FCKWs) in ihren Industrien zu verbieten. Zu viele FCKWs in der Atmosphäre haben nämlich der Ozonschicht der Erde geschadet, und eine Art ‚Loch‘ verursacht, das zu viel Sonnenstrahlung hereinlässt. Seit der internationalen Übereinstimmung in 1987 folgten Handlungen, FCKWs wurden stark reduziert, und nun erholt sich die Ozonschicht tatsächlich ziemlich kontinuierlich! 2025 war das Ozonloch so klein wie schon lange nicht mehr. Das Beispiel gibt Hoffnung, dass auch die Klimaerwärmung reduziert werden kann, wenn CO2 Emissionen besser reguliert werden. Allerdings ist die Lage hier etwas schwieriger, weil unsere heutigen Industrien viel mehr auf CO2-ausstoßende Substanzen angewiesen sind, als das damals der Fall mit FCKWs war. Wir müssen also Vieles umstrukturieren und neu denken. Das bietet auch tolle Chancen, denn wir können die Welt mitgestalten und Änderungen mitbestimmen.
Eine toller weiterer Fortschritt im politischen Umweltschutz ist die EU- Wiederherstellungsverordnung der Natur. Diese wurde 2024 beschlossen und bedeutet, dass alle Mitgliedsstaaten der EU bestimmte Maßnahmen ergreifen müssen, um zerstörte Ökosysteme wieder aufzupäppeln. Sie müssen auch sicherstellen, dass sich der Zustand intakter Ökosysteme nicht verschlechtert. Dass diese Verordnung beschlossen wurde, ist ein großer Erfolg, denn lange war unklar, ob genug Staaten zustimmen würden. Die nächsten Schritte sehen vor, dass alle Staaten konkrete nationale Pläne ausarbeiten, um die Maßnahmen umzusetzen, sodass sich der Zustand der Ökosysteme in ihrem Land verbessert. Dazu gehört zum Beispiel, dass Moore wiedervernässt werden, Flüsse renaturiert werden, und Lebensräume für Vögel und Insekten geschaffen werden.
Politische Maßnahmen können also starke Kraft haben, tatsächlich etwas zu verändern! Viele positive Nachrichten von Erfolgen findet hier, und auch der WWF veröffentlicht regelmäßig, welche Fortschritte im Naturschutz erreicht wurden. Schaut unbedingt mal rein! Welche ist eure liebste Quelle für gute Nachrichten?
Quellen:
Plastikgesetze:
https://www.bundesumweltministerium.de/faqs/plastiktueten-verbot
Ozonschicht:
https://atmosphere.copernicus.eu/smallest-and-shortest-lived-ozone-hole-5-years-closes
https://www.unep.org/ozonaction/who-we-are/about-montreal-protocol
EU-Wiederherstellungsverordnung der Natur:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/36439.html
https://www.wwf.de/2025/mai/wwf-eu-naturwiederherstellungsverordnung-zuegig-umsetzen



