Türchen 9 – Die Kraft der Musik im Umweltschutz

Was wäre Aktivismus ohne Rhythmus, Klänge und Melodien? Selbst wenn uns manchmal vor Frust und Enttäuschung die Worte wegbleiben können, bringen Töne uns zusammen, laden uns ein, zu fühlen was uns gerade beschäftigt. Musik kann helfen, eine Pause zu machen, und auch neue Energie zum Handeln schenken. Texte inspirieren uns, und bringen uns zum Nachdenken.

Heute habe ich 5 Musikstücke für euch ausgewählt, die jedes auf seine Weise Kraft für Naturschutz geben können. Welche möchtest du unbedingt noch auf der Liste hinzufügen? Schreibe sie in die Kommentare! So kann Musik verbinden :‘)

LOVE SONG TO THE EARTH von Sean Paul ist ein Pop-Song, der textlich hervorhebt, wie einzigartig unser Planet Erde ist und gibt mit seinem melodischen, starken Refrain Kraft, diesen besonderen Ort nicht nur zu schätzen, sondern auch zu schützen. Passenderweise ist die Originalversion eine Zusammenarbeit mehrerer Künstler*innen – denn gemeinsam lässt es sich besser handeln :‘). Hier verlinke ich euch eine Coverversion, die eine Schulklasse in Süddeutschland gedreht hat:

IMMER DIE ANDEREN von Dota Kehr, einer Künstlerin, Aktivistin, und Straßenmusikerin beschreibt zwar das frustrierende Thema dessen, was alles falsch läuft, setzt das aber in einer Weise um, die gute Laune macht: Die luftig leichte und rhythmische Musik lädt ein zum Mitsingen und hinterfragen – die Botschaft ist nämlich diese, dass jeder von uns Verantwortung trägt, diese aber gern eher anderen zuschieben. Eines meiner Lieblingslieder zum Weltveränder-Thema :‘)

DIE MOLDAU von Bedrich Smetana ist eines der bekanntesten klassischen Werke, das in direkter Verbindung zur Natur steht: Der Komponist übersetzte den Lauf des Flusses und seine Landschaft in Melodien – und lässt uns so nicht nur eintauchen in den Charakter des Flusses und die Schönheit der Natur, sondern erinnert uns auch daran, wie schützenswert sie ist. (Apropo – Anfang September 2026 findet eine große Kanutour-Demo mit der WWF Jugend statt, um die Oder zu schützen – sei unbedingt dabei ! Mehr Informationen werden rechtzeitig kommen). Hier eine Aufnahme des Frankfurter Sinfonieorchesters:

„AIR“ von Johann Sebastian Bach, oft bekannter ist die leicht veränderte Version nach August Wilhelmj, ist nicht so explizit der Natur gewidmet wie die Moldau oder Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Dank des Titels (der eigentlich nichts mit ‚Luft‘ zu tun hat, sondern so in der Abfolge des Orchesterwerkes heißt) und seiner zarten, friedlichen Melodie lädt er trotzdem dazu ein, zu pausieren und den Wald, die Wiesen, Tiere und Ökosysteme deren Teil wir sind, fasziniert wahrzunehmen. Ein Stück zum Kafttanken!

BUOT EALLÀ von Kajsa Balto ist ein indie-Song in samischer Sprache. Die Sámi sind indigende Gruppen in Norwegen, Finnland, Schweden und Russland. Weil der Klimawandel in den arktischen Regionen noch klarere Auswirkungen hat als in vielen anderen Teilen der Erde, spüren die Menschen die dort leben die Folgen der Klimakrise durchgehend im Alltag. Der Song bezieht sich auf die Art und Weise, wie Sámi traditionell mit der Natur zusammenleben.  “Buot eallá” bedeutet übersetzt „Alles lebt“ und drückt damit die Auffassung der Sámi aus, dass Alles in der Natur eine Seele hat. Das Lied erzählt also von der Kraft des Lebens allgemein und von der Kraft der Beziehung zwischen Menschen, Bäumen, Steinen, Bergen und Flüssen (wie der Moldau und der Oder, zum Beispiel… 🙂 ).

Welche der Musikstücke waren neu für euch? Welche findet ihr am kraftvollesten? Und welche Lieder hört ihr gerne, weil sie euch Kraft geben, inspirieren oder zum Nachdenken anregen? Ich freue mich immer, neue Musik kennenzulernen und bin gespannt!

Mareike Thärigen im Porträt

Mareike

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