Diese Pilze findest du im Oktober

Die Pilzsaison ist im vollen Gange! Besonders im Oktober lohnt sich ein Spaziergang durch den Wald, denn überall wachsen Steinpilze, Pfifferlinge und viele andere Arten. Doch wenn du Pilze sammeln möchtest solltest du wissen, was du tust denn zwischen den leckeren Speisepilzen verstecken sich auch gefährlich giftige Doppelgänger! Welche Speisepilze du im Wald finden kannst und was du beachten solltest, erfährst du jetzt!

Niemals allein sammeln

Pilze zu suchen ist ein echtes Abenteuer, aber viele Pilze sehen sich zum Verwechseln ähnlich, und eine falsche Entscheidung kann böse enden. Deshalb gilt: Geh nur mit jemandem sammeln, der sich wirklich gut auskennt! Apps oder Bücher können helfen, aber sie ersetzen keine Erfahrung. Wenn du dir bei einem Pilz nicht absolut sicher bist, lass ihn lieber stehen oder frag einen Pilzsachverständigen.

Auch beim Sammeln selbst gibt es einiges zu beachten: Schneide den Pilz mit einem Messer vorsichtig ab, statt ihn aus dem Boden zu reißen. So bleibt das Myzel, das unterirdische „Wurzelgeflecht“, unbeschädigt. Außerdem solltest du junge und sehr alte Pilze stehen lassen, damit sie sich weiter vermehren können.

Gut ausgerüstet in den Wald

Zum Pilzesammeln brauchst du keine Hightech-Ausrüstung, aber ein paar Dinge sind wichtig:

  • Feste Schuhe und lange Hosen, um dich vor Zecken und Dornen zu schützen.
  • Ein Korb statt Plastiktüten, darin bleiben die Pilze frisch und können atmen.
  • Ein Messer, um die Pilze sauber abzuschneiden.

Warum Pilze so wichtig sind

Pilze sind nicht nur lecker, sondern echte Superhelden des Waldes. Ihr unterirdisches Netzwerk zersetzt abgestorbenes Laub und Holz, sodass wichtige Nährstoffe wieder in den Boden gelangen. Manche Pilze leben sogar in einer Symbiose mit Bäumen. Sie versorgen sie mit Wasser und Mineralstoffen und bekommen im Gegenzug Zucker. Ohne Pilze wäre das Ökosystem Wald gar nicht überlebensfähig!

Fünf beliebte Speisepilze im Herbst

1. Der Steinpilz (Boletus edulis)
Er ist wohl der bekannteste unter den Speisepilzen. Mit seinem dicken, weißen Stiel und dem braunen Hut ist er leicht zu erkennen. Steinpilze wachsen in Misch- und Nadelwäldern, oft in der Nähe von Fichten oder Buchen. Verwechslungsgefahr besteht mit dem bitteren Gallenröhrling, der zwar ungiftig, aber völlig ungenießbar ist.

Der Steinpilz (Boletus edulis) © GettyImages

2. Der Pfifferling (Cantharellus cibarius)
Er ist goldgelb und leicht pfeffrig im Geschmack, Pfifferlinge sind echte Klassiker! Sie wachsen meist auf moosigem Boden in Nadelwäldern. Verwechseln kann man sie mit dem falschen Pfifferling, der allerdings nicht giftig, aber ungenießbar ist.

Der Pfifferling (Cantharellus cibarius) © GettyImages

3. Die Marone (Imleria badia)
Sie sieht dem Steinpilz ähnlich, verfärbt sich aber bei Druck leicht blau. Maronen findet man vor allem unter Fichten und Kiefern. Wegen möglicher Schwermetallbelastung sollte man sie in Maßen genießen.

Die Marone (Imleria badia) © GettyImages

4. Der Parasol (Macrolepiota procera)
Mit seinem großen, schirmförmigen Hut ist der Parasol ein echter Hingucker. Junge Exemplare lassen sich wie Schnitzel in der Pfanne braten, daher auch der Spitzname „Schnitzelpilz“. Verwechslungen mit dem giftigen Riesenschirmpilz sind allerdings möglich.

Der Parasol (Macrolepiota procera) © Claudi Nir / WWF Deutschland

5. Der Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum)
Er sieht aus wie ein kleiner Ball mit Stacheln und wächst oft in Gruppen am Waldboden. Jung ist er innen schneeweiß, dann ist er essbar. Wird er innen braun, ist er alt und nicht mehr genießbar.

Der Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum) © GettyImages

Pilze und Verantwortung

Pilzesammeln macht Spaß, aber denk daran: Der Wald gehört nicht nur uns. In Österreich und Deutschland darf man Pilze nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf sammeln, meist bis zu zwei Kilogramm pro Person und Tag. So bleibt genug für Tiere und für das natürliche Gleichgewicht des Waldes.

Übermäßiges Sammeln oder das Herausreißen von Pilzen kann das empfindliche Ökosystem stören. Wer Rücksicht nimmt, sorgt dafür, dass auch im nächsten Herbst wieder viele Pilze wachsen.

Erfahre mehr über Pilze

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Quellen

Leana Bremer im Porträt

Leana Bremer

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